Karmann Ghia Cabrio (US Modell)

Erstzulassung 09/1974
Leistung ca. 100PS
Kilometerstand 30.200 km
Modell 1303 LS Cabrio
Sonstiges König Sportsitze Echtleder, Windschott, Soundanlage MP3, Alarmanlage mit Sprachmodul
Preis 45.000 €

Die Geschichte unseres Karmann Ghia US-Cabrios

Über 60% der zwischen 1964 und 1972 jährlich 30.000 hergestellten Karman Ghias wurden in die USA geliefert. So kam es, dass vor über 20 Jahren der Gründer und Seniorchef des Autohaus Vögler, Hans-Günther Vögler, diesen Karmann Ghia aus den USA zurück nach Deutschland, in den Odenwald importierte. Wie leider häufig bei einem Blindkauf, war auch dieses Fahrzeug nach der Ankunft und genauerer Begutachtung in einem erheblich schlechterem Zustand, als erhofft.

Die unerfreuliche Überraschung führte dazu, dass das nun offensichtlich doch sehr zeitaufwändige Projekt erst einmal zurückgestellt wurde und der weiße Karmann Ghia (was im Übrigen auch nicht wie erwartet die Originalwagenfarbe war) wanderte vorläufig in eine Odenwälder Scheune um bei nächster Gelegenheit wieder herausgeholt und von Grund auf restauriert zu werden.

Dass sich diese nächste Gelegenheit erst gut 20 Jahre später ergeben hat, lag nicht nur an der mangelnden Zeit für die aufwändigen Arbeiten, das gute Stück geriet im Laufe der Jahre auch schlicht ein wenig in Vergessenheit.

Mit der Eröffnung des neuen Geschäftszweiges Vögler Classic Cars durch Jan Vögler und den ersten erfolgreichen Bulli-Restaurationen änderte sich dies und der Karmann aus Übersee rückte wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Wenig überraschend, dass zwischenzeitlich keine spontane Selbstheilung des Käfers im Sportgewand erfolgte und die gut 20 Jahre Standzeit – wenn auch in einer trockenen Scheune – das Fahrzeug nicht besser werden ließ. Der allgemeine Zustand – insbesondere der unsachgemäß reparierten Unfallschäden des amerikanischen Vorbesitzers – schienen alleine schon eine sehr großzügige Veranschlagung der zu investierenden Arbeitsstunden nahezulegen.
Unerlässlich für eine gründliche Restauration: Das Sandstrahlen der Karosserie.

Der Vorteil einer sandgestrahlten, blitzblanken Karosserie liegt auf der Hand: man sieht alle Schäden am Blech.
Der Nachteil dabei: man sieht wirklich ALLE Schäden am Blech.
So endet die erste Sichtung nach dem Strahlen für eine Restauration auch generell leider eher selten in einem Freudentanz. Da die Karosserie des Karmann Ghia, anders als bei modernen Autos, aus einem Stück besteht, lassen sich hier auch nicht „mal eben“ einzelne Teile austauschen.

Mittlerweile stand der VW Typ 14 komplett ohne linken Kotflügel auf der Hebebühne und für jeden abgehakten Punkt der Todo-Liste gesellten sich zwei neue Aufgaben hinzu.
Während die Experten von Vögler Classic Cars mit viel neuem Blech, Geduld und Geschick das Kleid des „Hausfrauen-Porsches“ wieder in Form brachten und faktisch in den Neuzustand versetzten, zerlegte der Senior Chef mit geübten Fingern das Herzstück des Cabrios, den Motor, bis auf die letzte Schraube so dass dieser zum Schluss nicht nur schnurrte wie neu, sondern auch optisch „wie aus dem Ei gepellt“ auf der Werkbank stand.

Nachdem sich die Kurven und Rundungen der alten Lady wieder präsentierten wie es der Erschaffer Luigi Segre 1953 und später die Designer Felice Mario Boano mit dessen Sohn Gian Paolo vorgesehen hatten und der Motor wieder mit dem unverwechselbaren „Käfer-Klang“ schnurrte, wie es eben nur der gute alte Boxermotor tut, fehlte zu guter Letzt nur noch der Lack und das Interieur.

In Anlehnung an das erste Vögler Classic Car Modell, den Samba Bulli, entschieden sich Vater und Sohn Vögler für mausgrau als edles Lackkleid für ein – nun wieder – edles Fahrzeug.

Insgesamt wurde der Karmann Ghia, bis auf die Farbe und der vom TÜV vorgeschriebenen Blinker und Lampen, komplett originalgetreu aufgebaut.

Da insbesondere die roten Blinker in Europa keine Chance auf eine Zulassung haben, ist der einzige verbleibende Unterschied vom US- zum Europa-Modell die Stoßstange, welche im Vergleich etwas geradliniger und moderner wirkt.

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